Bereits letztes Jahr wollte ich mich in der beliebten Alpendestination Flims für ein Praktikum bewerben, habe mich schlussendlich aber für eine andere Destination entschieden. Im letzten Herbst wurde ich dann auf einen freien Praktikumsplatz im Hotel Adula aufmerksam, worauf ich mich sofort beworben habe und kurz darauf eine Zusage erhalten habe. Da ich in Chur wohne, schätze ich den kurzen Arbeitsweg sehr. Am Hotel Adula gefällt mir besonders die Zusammenarbeit im Team. Die Mitarbeitenden sind alle aussergewöhnlich hilfsbereit und ehrlich. Ich fühle mich sehr wohl!
Die Ausbildung besteht aus mehreren Praktika und Unterricht an der Hotelfachschule. Meistens werden wir während mehreren Wochen in diversen Fächern wie Küche, Service und Kommunikation unterrichtet. Ein grosser Teil des Unterrichts deckt das Fach «Kommunikation» ab. Hierbei lernen wir mehr über unsere Gäste im Hotel und ihre Bedürfnisse kennen. In der Schule haben wir immer jeweils ein Teil Theorieunterricht und einen weiteren Teil Praxisunterricht. Dementsprechend lernen wir die Theorie in die Praxis umzusetzen.
Um den Schulstoff auch im Arbeitsalltag anwenden zu können, absolviert man anschliessend ein Praktikum. Momentan arbeite ich hauptsächlich an der Reception. Wenn es in brennt, helfe ich aber auch in einer anderen Abteilung aus. Nach einer gewissen Zeit wechsle ich in eine andere Abteilung, wie zum Beispiel Housekeeping und erhalte dort weitere wertvolle Einblicke. Nach diesem Praktikumsjahr werde ich wieder zurück an die Hotelfachschule gehen und mein letztes Semester besuchen, bevor die Abschlussprüfung nächsten Sommer stattfindet.
An meinem Beruf mag ich besonders, dass ich einen Einblick in jede Abteilung eines Hotels erhalte und ich daher überall im Hotel eingesetzt werden kann. Der Beruf Hotelkommunikationsfachmann ist vergleichbar mit einem Cocktail: In allen Abteilungen sammle ich Erfahrungen, die am Schluss als ganzes zusammengemixt werden können. Nach der Ausbildung kann ich selbst entscheiden in welcher Abteilung ich arbeiten möchte.
Herausforderungen in meinem Beruf sind von Person zu Person unterschiedlich. Es kommt ganz darauf an, welche Schwächen man persönlich in sich selbst sieht. Für mich sind zum Beispiel lange Arbeitstage mit vielen Gästeanfragen eine Herausforderung. An diesen Tagen freue ich mich jeweils über ein Lob von Gästen. Das zeigt mir, dass ich meine Arbeit richtig gemacht habe. Solche Komplimente sind definitiv Erlebnisse, die mir bleiben und mich im Alltag motivieren.
Als Kind habe ich oft überlegt, welcher Beruf zu mir passen würde. Ich habe mich weder im Bau noch in der IT-Branche gesehen. Deshalb wusste ich lange nicht, was ich werden wollte. Da ich meine Wurzeln in Ecuador habe, bin ich schon immer gerne gereist. Andere Kulturen und Sitten faszinieren mich und es macht mir Freude, mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu gelangen.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden Hotelkommunikationsfachmann zu lernen, da ich nach der Ausbildung an den unterschiedlichsten Orten arbeiten kann und der Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich ist. Für mich ist bereits jetzt klar, dass ich auf jeden Fall in der Hotellerie bleiben werde, denn in dieser Branche sehe ich mich auch in Zukunft.
Ich hoffe in naher Zukunft bald wieder meine Heimat Ecuador besuchen zu können. Zuletzt habe ich im Jahr 2016 ein ganzes Jahr dort verbracht. Das war wirklich eine spannende Zeit, denn das Land ist mit der Schweiz kaum vergleichbar. Seitdem habe ich meine Familie in Südamerika nicht mehr besucht. In meinen nächsten Ferien habe ich mir aber fest vorgenommen wieder nach Ecuador zu fliegen.
Momentan geniesse ich aber die Zeit hier in der Schweiz. In meiner Freizeit bin ich sehr aktiv und zum Beispiel oft am Rhein unterwegs. Den Abend lasse ich gerne mit meinen Freunden bei einem leckeren Drink und guten Gesprächen ausklingen.
Generell mache ich mir aber selten Pläne für die Zukunft, da ich alle Türen offenhalten möchte. Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für meine Eltern, die mir diese Ausbildung ermöglichen und mir so eine vielversprechende Zukunft garantieren. Das ist alles andere als selbstverständlich! Dankbar bin ich aber ausserdem darüber, dass ich bereits viel von der Welt gesehen habe und hoffentlich auch weiterhin wunderschöne Sandstrände, eindrückliche Berglandschaften und kulturelle Städte erkunden darf.