Z’Mittags-Gspröch mit Salvador

Bei einem Gespräch in der Mittagspause erzählt uns Masseur Salvador von seiner Tätigkeit im Hotel Adula, seinem Werdegang und seinen privaten Interessen. Er nimmt uns nicht nur auf eine kleine Zeitreise mit, sondern auch in sein Heimatland Spanien.

 

Wie bist du zum Hotel Adula gekommen?

Ich bin vor drei Jahren nach Flims gekommen. Als ich vor über 40 Jahren erstmals in die Schweiz kam, arbeitete ich einige Saisons in Arosa. Danach war ich unteranderem viele Jahre im Kanton Luzern als Masseur tätig. Dort arbeitete ich 13 Jahre lang in einem kleinen Hotel mit knapp zwanzig Mitarbeitenden. Als ein neuer Direktor den Betrieb in Luzern übernahm, entschied ich mich, wieder zurück in die Berge zu ziehen und bewarb mich deshalb im Hotel Adula in Flims.

 

Was magst du besonders an deinem Beruf?

Das Schönste an meinem Beruf als Masseur ist für mich der Kontakt zu Menschen. Jeden Tag gibt es andere Herausforderungen, da jeder Mensch anders ist und eigene Bedürfnisse hat. Mir macht es Freude, wenn ein Gast bei meiner Massage vollkommen entspannen kann, auch wenn der Gast zuvor vielleicht gereizt und verkrampft war. Besonders interessant finde ich, dass derselbe Gast immer wieder zu einer Massage kommen kann und sein Körper immer wieder etwas anderes erzählt.

 

Was wolltest du früher immer werden?

Als Kind wollte ich unbedingt Goldschmied werden, weil ich gerne mit den Händen arbeiten wollte. Schlussendlich habe ich mich entschieden, die Hotelfachschule zu machen. Mit 17 Jahren bin ich zum ersten Mal in die Schweiz gekommen und seitdem lebe ich hier. Zuerst war ich als Chef de Service in Arosa tätig. Nachdem ich eine wunderschöne Frau getroffen habe, zog ich zu ihr nach Basel. Dort arbeitete ich eine Weile in einem Chemielabor und auch als Lagerist.

In diesen Berufen fehlte mir aber immer der Menschenkontakt. Da ich auf der Suche nach einem Hobby war, habe ich einen Massagekurs besucht. Der Kurs hatte mich so begeistert, dass ich mir sicher war, meine Berufung gefunden zu haben. Angefangen habe ich mit Partnermassagen. Über neun Jahre lang habe ich ständig neue Techniken erlernt, wie die Fussreflexmassage oder die Thai-Massage. Am besten gefällt mir aber die Shiatsu-Massage.

 

Was hat dich in die Schweiz verschlagen?

Mit 16 Jahren wollte ich unbedingt nach Australien, aber meine Mutter war nicht so glücklich darüber. Für sie war wichtig, dass ich in der Nähe bleibe, weshalb sie mir Europa vorgeschlagen hat. Eigentlich spielte es für mich keine Rolle, wo ich leben werde – ich war schon immer ein sehr offener Mensch. Als ich gehört habe, dass in der Schweiz noch Kellner gesucht werden, habe ich mich sofort beworben.

Die Landschaft in der Schweiz ist kaum zu vergleichen mit Spanien. Mich faszinieren die Berge, der Schnee und als ich jung war ging ich auch gerne feiern. Ich habe dadurch grossartige Kollegen kennengelernt.

Ehrlich gesagt, fühle ich mich auf der ganzen Welt zu Hause. Ich liebe Spanien, aber ich liebe auch die Schweiz. Nach 47 Jahren in der Schweiz habe ich mehr Verbindungen zu der Schweiz als zu meinem Heimatland. An Flims zum Beispiel gefallen mir nicht nur die Berge, sondern dass es auch ein sehr weltoffenes Dorf ist. Wenn ich nicht am Arbeiten bin, verbringe ich meine Zeit gerne mit Wandern und Flims bietet hierbei zahlreiche Wandermöglichkeiten. Jede Ecke in Flims ist anders und man entdeckt ständig neue, schöne Orte.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Für meine Familie und mich selbst wünsche ich mir vor allem Gesundheit. Ich wünsche mir aber auch für die junge Generation, dass sie die Dinge im Leben locker nehmen. Heutzutage müssen besonders junge Menschen sehr viel leisten und stehen unter ständigem Druck – das merke ich dann, wenn sie zu mir in die Massage kommen. Sie bringen oft ein riesiges Wissen mit in die Arbeitswelt. Deswegen wünsche ich mir, dass dieses Wissen von den Vorgesetzten anerkannt und wertgeschätzt wird.