Eine Liebe fürs Leben

Marianne Isler ist eine der langjährigsten Adula-Stammgäste. 1963, vor fast 60 Jahren, war sie als Teenie das erste Mal zu Besuch und verliebte sich ins Flimser Traditionshaus. So sehr, dass es für sie auch während der etwas turbulenteren Jahre nie eine Option war fremdzugehen.

 

Schon ihre Eltern waren treue Stammgäste und auch Marianne Isler zieht es nach wie vor jedes Jahr nach Flims. Drei Wochen im Sommer und zehn Tage im Winter. So war es schon immer gewesen und so soll es auch bleiben. Ein anderes Hotel in Flims kam und kommt für sie nicht in Frage. Auch wenn es zwischendurch Zeiten gab, wo im Hotel Adula nicht immer alles rund lief. Das Adula ist für Marianne Isler wie ein zweites Zuhause. «Man kennt mich hier, als Alleinstehende ist mir das sehr viel wert. Auch die Nähe zum Waldrand ist mir wichtig – der Flimser Wald gibt mir bei Spaziergängen immer Kraft», schwärmt Frau Isler.

Sie hat die Entwicklung des Hotels miterlebt wie kaum jemand. Die Familie Hotz führte das Hotel über vier Generationen, drei davon kannte sie sehr gut. «Nur die Urgrosseltern habe ich nicht mehr kennenlernen können», so Frau Isler. Sie kannte die Familie Hotz so gut, dass sie in ihren 20-ern nach einem Beinbruch beim Skifahren kurzerhand zur Pflege in die Direktionswohnung – im Bubenzimmer des damals noch jungen Peter Hotz (künftiger Direktor) – von seinen Eltern einquartiert wurde. In den Hotelzimmern hatte es keinen Platz mehr – Sportwochen im Winter 1974, das Hotel war knallvoll. «Der arme Peter Hotz musste deshalb irgendwo im Keller schlafen und mir sein Zimmer überlassen!». Doch nach dem Spitalaufenthalt in Chur und der aus verschiedenen Gründen abwesenden Familie (der Bruder in den USA, die Mutter in einer Kur und der Vater an einer Beerdigung) wurde Marianne Isler ohne zu zögern von der Direktionsfamilie abgeholt und gesund gepflegt. «In diesen drei Wochen lernte ich das Adula und manche langjährigen Stützen so richtig gut kennen, z.B. die Gouvernante, den Concièrge und den Barpianisten». Es tat mir richtig leid, als diese Zeit der liebevollen Betreuung im Adula vorbei war. Es ist verständlich, dass das Hotel zu einer Ersatzfamilie herangewachsen ist.

Doch wie ist es jetzt, nachdem die Familie Scheidegger-Hotz nach den tragischen Schicksalsschlägen den Betrieb übergeben hat? «Es ist schon vieles anders, aber seit zwei Jahren ist hier Ruhe eingekehrt und die Qualität wieder auf einem Top-Niveau. Die Mitarbeitenden und der neue Gastgeber Paul Urchs geben sich grösste Mühe, das spürt man!», lobt sie das Team. Auch das Essen sei wieder ein Genuss! «Aber das neue vegane / vegetarische La Clav – das ist nicht unbedingt etwas für mich.», flüstert Frau Isler. «Doch vielen Leuten gefällt es anscheinend sehr, das freut mich fürs Adula.»

Geschichten könne sie viele erzählen, sagt Frau Isler. Eine davon sei ihr lange sehr peinlich gewesen: Jahrelang wohnte sie zwei Mal pro Jahr im gleichen Zimmer. Dann stand im Jahr 2007 der Umbau der Zimmer an. «Peter Hotz nahm mich in meinen Winterferien zu Seite und erklärte mir, dass mein Zimmer bei meinem kommenden Sommeraufenthalt nicht mehr gleich aussehen würde. Ich nahm es vorerst gelassen. Doch als ich im Sommer mein neues Zimmer bezog und meine Sachen einräumte, kamen mir die Tränen. Ich fand mich nicht zurecht. Es hatte keine Schubladen mehr und der Hocker war schwer, sodass ich ihn nicht mehr mühelos verschieben konnte. Da der damalige Hausmeister gerade ein Schloss bei der Verbindungstür in meinem Zimmer montierte, bekam er alles mit und tröstete mich. Seine Worte werde ich nie vergessen: «Gellend Sie, Frau Isler, es ist ein bisschen wie mit einem neuen Auto. Im Grunde freut man sich sehr, doch man hat es einfach noch nicht richtig im Griff, da alles neu ist.». Er hatte recht. Seit vielen Jahren wohne ich nun in diesem Zimmer und bin zufrieden. Der Hausmeister hat übrigens keinem etwas von meinen vielen Tränen erzählt. Ich habe es selbst Franziska Hotz, der damaligen Besitzerin und langjährigen Freundin von mir, gebeichtet und sie hat mir erzählt, dies sei sogar an einer Bausitzung thematisiert worden»

 

Hat Frau Isler auch erlebt: Der Neubau unseres Hallen-Schwimmbades.

 

Im Winter ging Marianne Isler immer mit ihrem Vater und einem Familienfreund Skifahren, im Sommer wandern. Überall war sie schon – der Alp Mora, dem Piz Grisch, dem Tenner Chrüz, vom Flimserstein nach Bargis, dem Trutg dil Flem. Auch heute noch seien die Tschingelhörner ihr Hintergrundbild, zuhause auf dem Computer. Ein Mann namens Rüedi aus Flims fungierte damals als engagierter Wanderleiter – obwohl das eigentlich gar nicht sein Job war. Er organisierte auch immer, dass man, wenn das letzte Posti schon abgefahren war, trotzdem wieder ins Adula zurückkehren konnte. «Ich habe jahrelang die gleichen Leute getroffen, und es haben sich Freundschaften gebildet. Einerseits mit anderen langjährigen Gästen, aber auch mit den Besitzern. Besonders Franziska Hotz wuchs mir sehr ans Herz. Es war sehr schön, dass meines Bruders Familie und ich im Jahre 2014 mit ihr noch «50 Jahre Familie Isler im Adula» feiern konnten. Wir sassen alle zusammen im La Clav und stiessen darauf an. Sie war gesundheitlich bereits angeschlagen und ich vermisse sie auch heute noch sehr. Auch mit den erwachsenen Hotz Kindern pflege ich noch immer den Kontakt», so Frau Isler.

«Ich erinnere mich gut daran, wie damals die Saunas eröffnet wurden. Peter Hotz bat mich, alles zu testen und so auch einige spannende Beauty-Behandlungen, wo ich mit einer Schlammpackung eingepackt wurde.», erinnert sich Frau Isler. Auch heute gehe sie noch regelmässig bei der Adula-Masseurin Irene Casutt in die Massage. Aber ganz besonders schwärmt sie vom Sole-Pool, dem Highlight im Adula.

Was sie sich für die Zukunft wünsche? Frau Isler findet, es soll so weitergehen wie jetzt. Das Adula habe wieder richtig Schwung bekommen. Es freut sie auch sehr, gerade in diesem Sommer zu sehen, wie das Adula wieder zu einem Familienhotel wird, in welchem mehrere Generationen zusammenkommen und die persönliche Atmosphäre von den Grosseltern bis zu den Enkeln geniessen. „Gerade auch mein Bruder, meine Schwägerin, ihre Kinder und Enkelkinder sind begeistert von den Möglichkeiten des Adulas und der Umgebung von Flims und Laax“.